Bedingungen "verrückt": War das Lone Star Le Mans über der Grenze?

(Motorsport-Total.com) - Die sechste Runde der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) auf dem Circuit of The Americas in Austin stand am Sonntag ganz im Zeichen von Dauerregen und schwierigen Streckenverhältnissen. Mehrere Hypercar-Piloten äußerten sich nach dem Rennen kritisch zu den Bedingungen und zur Kommunikation der Rennleitung.
Viele Fahrer empfanden die Bedingungen in Austin als grenzwertig Zoom
Besonders deutlich wurde AF-Corse-Ferrari-Pilot Phil Hanson, der von der Poleposition gestartet war. Der Brite sprach von "verrücktem" Aquaplaning und bemängelte, dass der Restart nach einer Safety-Car-Phase ohne ausreichende Vorwarnung erfolgt sei.
"Man hat gesehen, wie die Autos aquaplanen. Es war völlig verrückt", sagte Hanson. "Zwei Fahrzeuge sind schon früh in der Anfangsphase verunfallt, und in meinen Augen wurde das Aquaplaning in diesen Abschnitten noch schlimmer. Trotzdem ging es nach dem zweiten Safety-Car wieder auf Grün. Für mich war das sehr überraschend. Normalerweise hat man als Führender mehr Vorlauf, um das Auto aufzuwärmen, doch diesmal war das Fahrzeug eiskalt."
Marciello: "Bin froh, dass nichts Schlimmes passiert ist"Der Regen bestimmte große Teile des 6-Stunden-Rennens, erst in den letzten Stints verbesserten sich die Bedingungen spürbar. Die Fahrer hatten nicht nur mit mangelnder Sicht durch die Gischt zu kämpfen, sondern auch mit teils massiver Wasseransammlung auf der Strecke.
Auch BMW-Pilot Raffaele Marciello kritisierte die Bedingungen. Der Italiener verlor mehrfach die Kontrolle und sprach von gefährlichen Situationen: "Wir hatten mehr Probleme als andere und waren drei bis vier Sekunden langsamer. Teilweise war es fast unfahrbar. Die Sicht war extrem schlecht, selbst auf den Geraden. Wir fuhren mit 150 bis 160 km/h, ohne etwas sehen zu können. Es war sehr gefährlich, und ich bin froh, dass nichts Schlimmes passiert ist."
Etwas gelassener bewertete James Calado im Werks-Ferrari #51 die Situation. Der Brite sprach von einer Gratwanderung zwischen Risiko und Mut: "Es war schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten, aber auch spannend. Man musste mutig sein und die Chancen nutzen. Natürlich gab es Phasen, in denen wir auf der Geraden aquaplaning hatten und kaum etwas sehen konnten, aber ich vertraue darauf, dass die Rennleitung weiß, was sicher ist."
Trotz widriger Bedingungen keine schweren UnfälleDer Sieg beim Lone Star Le Mans ging an das Porsche-Penske-Team mit Matt Campbell, Laurens Vanthoor und Kevin Estre. Campbell beschrieb die Bedingungen ebenfalls als herausfordernd: "An manchen Stellen war es pures Glück, auf der Strecke zu bleiben, besonders in Kurve 18 und Kurve 2. Ich habe mit Antonio Fuoco gesprochen, und wir mussten beide auf der Gegengeraden lupfen, weil das Aquaplaning zu stark war. Zum Glück haben sich die Bedingungen gegen Rennende verbessert, sodass wir in einen guten Rhythmus gekommen sind."
Hervorzuheben ist jedoch: Trotz der schwierigen Verhältnisse gab es keine schweren Unfälle.
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